Buchdorfer Zwoigsang

 

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Der erweiterte Jubilate-chor und das kleine Streichorchester samt Orgel mit Mitgliedern aus dem ganzen Landkreis: Nördlingen, Donauwörth, Niederschönenfeld, Mertingen, Rögling, Feldheim, Ebermergen, Bäumenheim, Monheim, Harburg, Schweinspoint und Buchdorf, brachten unter der Stabführung von Erna Dirschinger die „Missa in G“ von Max Filke zur Aufführung. Diese sehr harmonisch klingende Messe ist leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Zum Festtag der Hl. Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, war es Erna Dirschinger ein großes Anliegen, dieses Werk zusammen mit ihren musikalischen Mitstreitern zu Gehör zu bringen.

Der Komponist Max Filke stammte aus einer sehr musikalischen oberschlesischen Familie, ist allerdings früh verwaist und studierte unter anderem auch in Regensburg. Später, als Lehrer am Kirchenmusikinstitut in Breslau konnte Max Filke dann die an der Regensburger Schule vermittelte Tradition und in seiner Musik hervortretende neue Richtung, die sogenannte „Breslauer Schule“, die er als Domkapellmeister von Breslau mitprägte, weiterreichen. Sein Opus 80, eben die „Missa in G in honorem Sancti Caroli Borromaei“ war ursprünglich als österliche Messe geschrieben worden. Die Bedeutung Filkes liegt bis in die heutige Zeit in seinen Bemühungen, eine dem Zeitstil angepasste instrumental begleitete Kirchenmusik zu verfassen. Er war ein starker Verfechter des „Cäcilianismus“ und legte Wert darauf, seine Kirchenmusik nicht der damals vorherrschenden opernhaften Musik seiner Zeit anzupassen. Speziell die „Missa in G“ besticht durch abwechslungsreiche Tempi, schmeichelnde Melodien und anspruchsvolle Passagen. Besonders im Credo, welches ja auch das Glaubens- und in dieser Messe, als österliche Messe gedacht, ganz besonders - das Auferstehungsbekenntnis prägnant hervorheben soll und muss, sind Chor und Orchester stark gefordert. Der sehr piano und beinahe himmlisch anmutende Beginn des Sanktus` steigert sich zu einem jubelndem Aufschrei und endet in einem fulminanten Halleluja, welches auch das innige Benediktus abschließt. Credo und Agnus Dei beginnen in Molltonarten, das Kyrie, Gloria, Sanktus und Bendediktus in Dur- ein herrlicher Kontrast, der sich im letzten liturgischen Musikstück der Messe, nämlich im Agnus dei zu einem sehr harmonischen Ganzen vereinigt: Die Bitte, das „miserere“ erklingt so demütig und zurückhaltend, ja geradezu flehentlich, dass es dem Zuhörer vorkommt, als schließe sich beim „Dona nobis“, welches in eine strahlende G-Dur einmündet, der Himmel auf.

Während beim beindruckenden und frohen „Preiset froh den König“ von Henry Purcell Chor und Orchester ein kräftiges forte anstimmten, erklang das „Ave verum“ von W.A.Mozart weich und ausgewogen moduliert und sich aus einem runden piano heraus steigernd. Absolut homogen im Vortrag und fein nuanciert brachten die Sänger das a-capella Lied „locus iste“ von A.Bruckner als krönenden Abschluß eines wahrhaft beachtenswerten und sehr gelungenen kirchenmusikalischen Abends zu Gehör.

Pfarrer Woppmann bedankte sich mit sichtlicher Freude bei der Initiatorin Erna Dirschinger und ihren Mitwirkenden für die sehr passende und großartige Gestaltung des Festgottesdienstes am Gedenktag der Patronin der Kirchenmusik, der Hl. Cäcilia. Dass dies zugleich auch Vorabendmesse zum Christkönigsfest gewesen sei, verstärke den Festcharakter noch zusätzlich, so der Ortspfarrer und er gab der Hoffnung Ausdruck, „dass wir so einen Ohrenschmaus doch recht bald wieder einmal hier erleben dürfen“.

 

 

Buchdorfer Zwoigsang
Maria Eisenwinter u. Erna Dirschinger, St. Ulrichs-Ring 31, 86675 Buchdorf, Tel. 09099/1513, E.-mail: dirschinger.erna@gmx.de